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Erfahrungsbericht Google Chromecast

Der Google Chromecast: einfach und dann doch so schwer. Warum ich das kleine Gerät am Ende wieder zurückgegeben habe.
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Ein einfaches Ziel und doch keine Lösung

Ein einfaches Ziel und doch keine Lösung

06/2016 Eigentlich war die Zielsetzung sehr einfach. Auf einem TV Gerät ohne Lan-/W-Lan-Anschluss in meinem Bürogebäude sollte eine Webseite angezeigt bzw. gestreamt werden. Mit W-Lan Sticks ist das so eine Sache, weil meist nur ein bestimmter vom Hersteller vorgegebener funktioniert. Außerdem sind W-Lan Sticks genauso teuer wie ein Google Chromecast. Warum nicht also gleich das Gerät von Google kaufen, mit dem man angeblich so einfach Videos, Bilder und Webinhalte auf jedes TV Gerät bringen kann? Doch Pustekuchen, gescheitert bin ich schon an der Einrichtung einer W-Lan Verbindung. Weder im Büro noch zu Hause hat die Netzwerkverbindung (stabil) funktioniert.

Wie funktioniert Chromecast?

Vor dem Kauf des Google Chromecast habe ich mich im Internet informiert. Auf der einschlägigen Google Webseite findet man außer wenig hilfreichem Marketingbla recht wenig über die genaue Funktion des Geräts. Daher habe ich per Suchmaschine und Youtube nach besseren Informationen gesucht. In einem Video eines IT Magazins bin ich dann fündig geworden.

Der Chromecast ist ein kleines Gerät mit W-Lan Antenne und Prozessor. Man schließt es an einen HDMI Anschluss an. Offensichtlich hat HDMI keine eigene Stromversorgung. Deshalb ist ein zusätzliches USB Kabel für die Stromversorgung notwendig. Bei heutigen TV-Geräten sind diese ja meistens mit an Bord. Ist der Chromecast erst einmal mit dem W-Lan/Internet verbunden, kann man vor allem Videos von Youtube oder auch Partnern wie Netflix bequem vom Handy aus an den Chromcast übergeben, der die Inhalte dann auf dem TV-Gerät anzeigt.

Das Video des IT Magazins erklärt, es sei auch möglich, Webseiten und Dateien sowie den ganzen Desktop eines PCs mit dem Chromecast auf einen Fernseher zu bringen. Spannend auch die Information, dass nach der Übergabe eines Videos oder einer Webseite an den Chromecast, dieser die Inhalte direkt aus dem Web zieht. M benötigt das Endgerät, mit dem man die Übertragung angestoßen hat, nach der Übergabe nicht mehr. Soweit eigentlich eine echt tolle Sache!

Warum hat der Chromecast nicht funktioniert?

Wer die Packung des Chromecast öffnet, dem lacht gleich die kinderleichte Setupanleitung entgegen. Einfach an den HDMI und USB Anschluss anschließen (USB wird für Strom benötigt), dann am TV die entsprechende Quelle wählen und per Chromecast App konfigurieren.

Am Anfang sah alles noch vielversprechend aus. Mein Handy, ein iPhone 6, hat sich sofort mit dem Chromecast verbunden und ich konnte gleich eines der verfügbaren Netzwerke auswählen. Das Gerät konnte sich dann auch mit dem W-Lan Router verbinden. Aber danach kam statt der Kennworteingabe nur noch eine Fehlermeldung mit der Bitte die Einstellungen zu prüfen.

Ein Anruf beim Google Support bringt zutage, dass der Chromecast nicht mit W-Lan Netzwerken agieren kann, die eine Kennwortauthentifizierung oder Captive Portal benötigen. Das ist ziemlich traurig, denn damit war die Einsatzmöglichkeit im Büro und auch z.B. in Hotels schon passe. Probleme hat der Chromecast auch mit AP-/Client-Isolierung, virtuelle private Netzwerke (VPNs), Proxyserver und IGMP-Proxy. Dafür müssen Universal Plug and Play (UPnP), Multicast und das Internet Group Management Protocol (IGMP) im Router aktiviert sein damit alles funktioniert. Meine Frage, ob denn der Chromecast auch ohne Internetverbindung kann, z.B. direkt Dateien von einem Laptop auf dem TV anzeigen kann, wurde mit Nein beantwortet. Ohne Internet funktioniert anscheinend der Chromecast gar nicht.

Um dem Gerät noch eine zweite Chance zu geben, habe ich das Ganze auch nochmal zuhause ausprobiert. Doch auch hier klappt die Verbindung mit dem Speedport Router erst nach dem zweiten Versuch. Dann fing der Chromecast direkt an Updates herunterzuladen und war für ca. 10 Minuten gar nicht erreichbar. Die App lieferte derweil sogar eine Fehlermeldung nach der Anderen und am Ende, nachdem die Updates heruntergeladen waren, konnte ich mich nicht einmal mehr mit dem Chromecast verbinden.

Auch beim Blick auf die verfügbaren Anwendungen für Chromecast musste ich feststellen, dass es nur eine (kostenpflichtige) App gibt, die angeblich Dokumente an den Chromecast senden kann. Alle anderen Apps (deren Anzahl sehr übersichtlich war) bezogen sich nur auf das Streamen von Filmen und Musik. Sehr schade, dass Google nicht mehr aus der an sich schönen Idee des Chromecast gemacht hat!

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